Onkologie
Bösartige Neubildungen
der Kopf-Hals-Region sind die sechsthäufigste Tumorerkrankung in Deutschland. Meist handelt es sich um von der Schleimhaut ausgehende Plattenepithelkarzinome, die in der Mundhöhle, dem Rachen, dem Kehlkopf und der oberen Speiseröhre ihren Ursprung haben können. Bei 50-60% der Betroffenen liegen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits Metastasen in den Halsweichteilen vor.
Die wesentlichen Risikofaktoren sind inhalativer Tabakrauch und Alkoholkonsum. Allerdings stellt auch eine lokale Infektion mit dem Humanen Papilloma Virus (HPV) eine zunehmend bedeutsame Ätiologie dar.
Aufbau einer Biobank und Etablierung einer ex vivo Gewebekultur sowie Patienten-abgeleiteter Xenografts für Kopf-Hals Tumore
Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs sind ein molekularpathologisch sehr heterogenes Krankheitsbild. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, individuelle Tumormodelle zu generieren, welche die Heterogenität abbilden und dazu beitragen, neue Therapiestrategien präklinisch zu validieren.
In interdisziplinären Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie sowie der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin zunächst eine Biobank für Kopf-Hals Tumore am Standort Rostock aufgebaut und in einem zweiten Schritt Patienten-individuelle Tumormodelle etabliert werden. Daraus werden in vivo Xenograftmodelle generiert und deren prädiktive Wertigkeit in Therapiestudien unter Einsatz bildgebender Verfahren validiert.
HPV-Inzidenz, Halslymphknotenmetastasen
Es werden klinischen Studien zur Häufigkeit und Lokalisation von Lymphknotenmetastasen, z. T. in Kooperation mit der Univ.-HNO-Klinik Hamburg Eppendorf, sowie zur Inzidenz von HPV und relevanten Expressionen von Oberflächenmolekülen in Kooperation mit der Univ.-HNO-Klinik Kiel und dem Institut für Pathologie der UMR durchgeführt.